Dachreinigung von Moos und Schimmel: Empfehlungen und Abhilfemaßnahmen
Was sind die Gefahren von Moos, Schimmel und Flechten auf dem Dach und wie kann man sie verhindern?
Die Reinigung des Daches von Moos, Flechten und Algen ist eigentlich mehr als nur die Pflege der Fassade des Hauses. Die Vegetation speichert Feuchtigkeit, was die negativen Auswirkungen von Minustemperaturen und zyklischen Nulldurchgängen auf das Dachmaterial verstärkt. Außerdem vergrößert sich der Abstand zwischen den einzelnen Dachelementen und schafft einen Lebensraum für Käfer, Ameisen und andere Insekten. Wir wollen herausfinden, wie man sie vermeiden kann.
Beseitigung von Schadpflanzen und Schimmel
Moose sind kleine Pflanzen, die nur selten mehr als 50 mm lang sind. Sie bilden dichte Ansammlungen in schattigen Gebieten, oft in der Nähe von Gewässern, sind aber auch in relativ offenen, trockenen Gebieten zu finden.
Schimmelpilze sind eine Vielzahl von Pilzen, die an warmen, feuchten Orten auf Nährböden ausgedehnte Kolonien bilden. Indem sie sich auf der Oberfläche von Bau- und Ausbaumaterialien entwickeln, nehmen Schimmelpilze aktiv an Biokorrosions- und Bioabbauprozessen teil, die zu deren physischer Zerstörung führen können.
Flechten sind Zusammenschlüsse von Pilzen und mikroskopisch kleinen Grünalgen, die Mineralien aus Staub oder Regenwasser aufnehmen. Sie leben auf freiliegenden, ungeschützten Oberflächen (einschließlich Steinen, Beton und sogar rostendem Metall), da sie extreme Bedingungen vertragen: hohe und niedrige Temperaturen von – 47 bis 80 °C, saure und alkalische Umgebungen, UV-Strahlen.
Ursachen von Moos und Schimmel
Moose bilden und wachsen auf Dächern, die eine raue oder poröse Oberflächenstruktur haben. Dabei kann es sich um Keramik-, Verbundstoff-, Zementsand- und Asphaltschindeln, Metalldachziegel mit mattierter Polyesterbeschichtung, Asbestzementplatten und Rolldachmaterialien handeln. Mit der Zeit setzen sich hier Staub, Schmutz, Vogelkot und die Reste von Blättern und Nadeln der hohen Bäume, die um das Haus herum wachsen, ab. Alle diese Stoffe füllen die Vertiefungen des Reliefs und setzen sich in den Hohlräumen zwischen den Körnern der Schutzschicht auf dem flexiblen bituminösen Belag fest.
Regen- und Kondenswasser unterstützen den Prozess der Schaffung eines günstigen Umfelds für die Entwicklung von Bakterien und Pilzen. Auch das Klima, die Nähe des Hauses zum Wasser und die Ausrichtung des Daches spielen eine Rolle. Es ist kein Zufall, dass Moos, Flechten und Schimmelpilze häufiger an nach Norden und Nordwesten ausgerichteten Hängen mit weniger natürlicher Sonneneinstrahlung und Heizung auftreten.
Weitere günstige Faktoren für die Entwicklung der „Dachbiologie“ können die Nähe des Hauses zu Wäldern, Sumpfgebieten und den Ufern von Flüssen, Seen und Meeren sein. Die beliebtesten Orte für die Ansammlung von biologischem Wachstum sind Talsohlen, verschiedene Fugen und Kreuzungen.
All dies ließe sich vermeiden, wenn wir die Empfehlungen der Hersteller von Dacheindeckungen befolgen und das Dach eines Landhauses ein- oder zweimal im Jahr reinigen würden. Die Praxis zeigt jedoch, dass nur sehr wenige Menschen dies regelmäßig tun. Die meisten Menschen beginnen erst dann mit der Suche nach Möglichkeiten zur Bekämpfung von Moos und Flechten, wenn sie die ersten Anzeichen von Schäden an der Dacheindeckung bemerken.
Sanfte Reinigung des Daches
Von Hand
Die kostengünstigste, aber zeitaufwändigste Methode zur Reinigung Ihres Daches ist die manuelle Reinigung mit Wasser und einer Bürste. Schneller geht es, wenn Sie einen Hochdruckreiniger verwenden. Ein unter Druck stehender Wasserstrahl entfernt schnell Moos und anderen Schmutz. Die Bewegungsrichtung sollte von oben nach unten sein (vom First zur Traufe) und nicht umgekehrt, damit der Wasserstrahl nicht unter die Dachziegel gelangt. Ein starres Dach widersteht der mechanischen Reinigung ohne Schaden. Flexible Schindeln erfordern eine vorsichtigere Vorgehensweise, um die Basaltwollschicht zu erhalten.
Mit speziellen Mittel
Entfernen Sie Moos, Flechten und Algen mit speziellen Moosentfernern. Es ist ratsam, einen trockenen, aber nicht sonnigen Tag für das Auftragen des Produkts zu wählen. Die Flüssigkeit wird mit einem Schwamm, einem Pinsel oder einer Spritzpistole großzügig auf die zu behandelnde Oberfläche aufgetragen. Danach beginnen die Chemikalien auf die unerwünschte Vegetation einzuwirken. Das weitere Vorgehen hängt von dem jeweiligen Produkt ab. Einige Hersteller empfehlen, die Überreste abgestorbener Pflanzen abzuwaschen, andere übertragen diese Aufgabe auf den natürlichen Niederschlag.
Vorbeugende Maßnahmen
Im Falle von Moos und Flechten kann eine regelmäßige Reinigung des Daches von Schutt, Staub, Staunässe, Laub und anderen organischen Stoffen als vorbeugende Maßnahme in Betracht gezogen werden. Diese Maßnahmen werden jedoch am besten durch eine Vorbehandlung des Daches mit einem biologischen Konservierungsmittel ergänzt.
Daher bieten viele Hersteller spezielle Antiseptika für Bedachungen an: „Tekhnonikol“ heißt zum Beispiel Kerabit und Neomid. Sie enthalten Substanzen, die das Auftreten und das Wachstum aller Arten von „Dachbiologie“ verhindern: Moos, Schimmel, Flechten, Pilze und Algen. Gleichzeitig sind die Antiseptika nicht giftig für Menschen und Tiere.
Wie man mit Antiseptika arbeitet
- Vorsicht: Testen Sie das Antiseptikum vor der Arbeit immer an einer kleinen Stelle. Denn in manchen Fällen kann die Zusammensetzung die Farbe beeinflussen.
- Das Konzentrat wird 1:10 verdünnt (1 Teil Konzentrat / 10 Teile Wasser). Ein Liter reicht in der Regel für 30 Quadratmeter.
- Mit Rolle, Sprühgerät oder Schwamm auf eine bereits gereinigte Oberfläche auftragen. Es kann auch zur Reinigung verwendet werden.
- Das Produkt darf nicht auf ein gefrorenes Dach aufgetragen werden und es darf nicht auf einer Dachfläche gearbeitet werden, wenn bekannt ist, dass es in den nächsten 24 Stunden regnen wird.
- Die Arbeiten sollten von oben nach unten, vom Dachfirst bis zur Traufe, durchgeführt werden, bei vorbeugenden Maßnahmen vorzugsweise im Frühjahr oder Herbst.
